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Aufbinden

 

  Material

Fassoniertes Holz, Hülse, Garn (Knopflochgarn), Schieblehre, Zange, Draht (0,35mm), Dorn, Feuerzeug, Teppichmesser, UHU oder Nagellack.

  Form der Fasson

Wie weit eine Fasson auf die Hülse aufgebunden wird, beeinflußt letztendlich die Form des Fassons beim fertigen Rohre. Je länger man das Rohr aufbindet, desto schmaler wird dessen "Taille".

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Wenn man Hülsen der Länge 47mm verwendet, dann soll das aufgebundene Rohr die Gesamtlänge von 74 oder 75mm  haben.

Bei der Hülsenlänge von  46mm können die Rohre auch zwischen 74mm und 75mm aufgebunden sein.  (Im Verhältnis wird die Form in dem unteren Teil der Fasson schmaler als bei der 47mm-Hülse.)

Eigentlich verändern die verschiedenen Längen der Hülsen (bei gleich Länge des Rohres)  mehr die Farbe des Tons, als die gesamte Intonation des Instruments. Ein kürzeres Rohr wird mehr die Gesamtintonation beeinflussen, als die Wahl einer kürzeren Hülse.

 

  Übertragung der Schwingung von der Hülse auf das Holz

Die Schwingung, die im Holzbereich des Rohres erzeugt wird, muß weiter über die  Hülse auf das Instrument übertragen werden. Wie das Holz auf die Hülse aufgebunden wird, beeinflußt diese Schwingung. 

Das Holz besteht aus viele Fasern. Wird das Holz (also die Fasson) zu stark auf die Hülse aufgebunden, so werden die Fasern zu stark gedrückt. Das Holz, welches nahe zu dem aufgebundenen Bereich ist, wird gestaucht und behindert dadurch die Schwingungen.

Wenn die Fasson zu locker aufgebunden wird, entsteht kein guter Kontakt zu der Hülse, und  die Schwingungen können nicht optimal übertragen werden.

 

  Garn

Für das Aufbinden soll ein Garn benutzt werden, welches nicht zu dick ist. Eine dünneres Garn ermöglicht einen großflächigeren  Kontakt zwischen Holz und Hülse. Eine Garnsorte, die sich gut eignet, ist daher z. B.  Knopflochgarn.

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Verfahren

  • Bevor das Rohr Aufgebunden wird, soll die Fasson circa zehn Minuten im Wasser eingeweicht werden.

  • Um Risse beim Aufbinden zu vermeiden, soll an den beiden spitzen Seiten der Fasson etwas von der Holzschale weggeschabt werden. Das Holz wird flexibler. Wichtig ist, daß die Fasern geschützt bleiben, deshalb sollen nicht mehr als 5mm von Schale geschabt werden.

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  • Mit dem Draht soll eine Zwinge (eine Schlaufe) um den Dorn gewunden werden.

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  • Nun wird die Zwinge auf die geknickte Fasson gesteckt und locker befestigt.

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  • Die Hülse soll mit einem Feuerzeug erhitzt werden, bis eine Änderung der Temperatur (Wärme) mit dem Finger gefühlt wird.

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  • Die eingeweichte Fasson wird auf die Hülse gesteckt, und die genaue Länge des Rohres  wird mit der Schieblehre bestimmt.

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  • Mit Hilfe einer gleichlangen Hülse wird die exakte Stelle der Zwinge bestimmt. Die Zwinge soll genau dort bleiben, wo die Hülse zu Ende ist.

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  • Mit der Zange wird die Zwinge festgemacht. Durch das langsame Ziehen und Drehen werden die beiden Seiten der Fasson schließen. Es soll darauf geachtet werden, daß beide Seiten gleichmäßig schließen. Wenn eine Seite nicht schließt, soll die Fasson zur Gegenseite hin etwas verschoben werden.

  • Damit das Rohr nicht schief wird, wird die Fasson  in einer paralellen Linie mit der Hülse zentriert.

  • Durch die Beobachtung des inneren Teils des Hülse,  wird die ovale Form der Hülse mit der Linie des verbogenen (geknickten)  Teils des Fassons zentriert.

Es soll darauf geachtet werden, daß die Zwinge während des gesamten Zentrierens nicht zu fest sein soll.

 

Umwickeln

  • Das Garn wird festgebunden.

  • Nun wird der Faden gespannt und das Rohr im rechten Winkel zum Faden darauf gelegt.

  • Drei Millimeter vor dem Draht bzw. dem Hülsenende wird mit dem Wickeln nach oben    (zur Rohrspitze hin) begonnen.

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  • Am Draht angekommen, wird nun das Garn übergeschlagen, und von dort aus wird die Hülse bis zum Abschluß des Holzes umwickelt.

  • Um zu vermeiden, daß sich das Holz beim Aufwickeln verschiebt, soll das Rohr bei jeder Wicklung leicht gedreht werden. Jenes bewirkt , daß das Garn das Holz nicht immer in die gleiche Richtung zieht.

 

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Das Garn soll bei jeder Wicklung gleichmäßig und nicht zu stark gezogen werden.

  • Der Faden wird nun abgeschnitten  und es wird mit dem wickelnden Ende ein Knoten gemacht.

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  • Hierzu folgender Vorschlag: Man wickelt zweimal locker um die Hülse UND einen Finger und zieht dann  das Garn einmal seitlich durch diese beiden letzten Wicklungen.

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