Vibrato-Übung ohne Rohr und
Instrument
Diese Mechanismus (Ein- und Ausatmen) soll in einem langsamen Tempo geübt werden. Man kann die natürliche Bewegung der Bauchmuskeln unterstützen, in dem man denkt, daß eine Kerze, die drei Meter entfernt ist, ausgelöscht werden soll.
Man nimmt ein Tempo (Viertel = 60) und wiederholt den oben beschriebenen Ein- und Ausatmungs-Vorgang auf jeden Schlag. Im gleichen Tempo wird er doppelt so schnell (= zweimal pro Schlag) wiederholt, und dann drei mal und vier mal pro Schlag. Je schneller die Bewegung des Bauchmuskels (Zwerchfells) wird, desto kleiner soll die Bewegung des Bauches sein. Der Zusammenhang zwischen der Geschwindigkeit und der Größe der Bewegung kann verglichen werden mit einem Gummiball,der auf dem Boden fällt. Je öfter der Ball den Boden berührt, desto kleiner ist seine Höhe beim Springen.
Wenn die Bauchmuskeln, vier Bewegungen pro Schlag erreichen, soll man beginnen, das Hecheln zu erlernen. Dieses Hecheln soll so klein und schnell wie möglich werden. Vibrato-Übung mit dem Rohr
Ein Tempo nehmen. Der Ton c''' wird auf dem Rohr erzeugt. Genauso wie bei der Übung "Impulsartiges Ausatmen mit accelerando", sollen im Tempo Viertel = 60 schneller werdende Akzente auf dem geraden Ton durch die Bewegung des Zwerchfells gemacht werden. Im gleichen Tempo wird der Akzent nun zweimal pro Schlag wiederholt, und dann dreimal und viermal. Je schneller die Akzente werden, desto kleiner soll die Zwerchfellbewegung (Bauchmuskelbewegung) werden.
Dieses Vibrato wird ausschließlich erzeugt durch die Bewegung des Unterkiefers. Der Ton c''' wird auf dem Rohr gespielt. Im Tempo Viertel = 120, sollen vier Wellen pro Schlag erzeugt werden. Das Vibrato soll regelmäßig sein.
In der gleichen Geschwindigkeit wie bei dem Lippenvibrato (Tempo: Viertel = 60, vier Wellen pro Schlag), soll auf dem Ton c''' ein regelmäßiges Vibrato nur durch die Zwerchfellbewegung erzeugt werden.
Ein gerader Ton (c''') wird erzeugt. Dieser Ton bekommt ein Lippenvibrato im Tempo 60, vier Wellen pro Schlag. Dieses Vibrato soll zum Zwerchfell in der gleichen Geschwindigkeit übergehen. Der Übergang vom Lippenvibrato zum Zwerchfellvibrato passiert, ohne daß das Gefühl der regelmäßigen, freien Bewegung des Unterkiefers verloren geht. Vibrato-Übung mit der Oboe und dem Rohr
Es ist zu empfehlen, die Übung auf dem Ton h'' zu beginnen. Je höher die Tönen werden, desto schwieriger wird es, das Vibrato zu kontrolieren. Das Verfahren ist identisch wie bei der Übung nur mit dem Rohr. Wenn die vier Pulsationen pro Schlag erreicht werden, soll man sich schon vorstellen, daß diese Wellen ein lamgsames Vibrato sind. Diese Wellen sollen anfangen, dem Ton eine warme Klangqualität zu geben.
Genauso wie bei der Übung nur mit dem Rohr, soll ein regelmäßiges Vibrato mit dem Unterkiefer geübt werden. Am Anfang darf man bei dieser Übung große Wellen erzeugen. Wenn die Wellen kontrolliert zu hören sind, soll man diese nach und nach kleiner werden lassen. Man muß sehr aufpassen, daß sie immer regelmäßig und deutlich bleiben. Es ist auch hier zu empfehlen, auf dem Ton h'' zu beginnen.
In der gleichen Geschwindigkeit wie bei der Übung mit dem Rohr, soll ein regelmäßiges Vibrato erzeugt werden. Die Welle von diesem Vibrato soll immer nach oben gerichtet sein. Es ist wichtig, den Ton weiterhin gerade zu hören, wenn man das Vibrato spielt. Die Wellen sollen nicht zu groß sein und erst einmal nicht schneller sein, als vier Impulse bei Tempo 60. Es ist sehr wichtig, daß eine gute Qualität mit Wärme und gutem Geschmack im Ton erkennbar wird.
Der Ton h'' soll gerade gespielt werden. Im Tempo 60, vier Wellen pro Schlag, soll der Ton ein Lippenvibrato bekommen. Dieses Vibrato soll zum Zwerchfell in der gleichen Geschwindigkeit übergeben werden. Man muß aufpassen, daß das Vibrato die gleiche Geschwindigkeit behält. Der Übergang des Vibratos vom Lippenvibrato zum Zwerchfellvibrato passiert, ohne daß das Gefühl der regelmäßigen, freien Bewegung des Unterkiefers verloren geht. Wenn der Ton mit Vibrato gespielt wird, muß der Spieler trotzdem den geraden Ton erkennen können. Der gerade Ton in einem Ton mit Vibrato muß immer zu hören sein. Beim Vibrato ist der Ausgleich durch den Kiefer nicht pulsierend, sondern eher von stabiler Natur. Er wirkt im Endeffekt individuell stabilisierend auf die große und die kleine Welle, da er einen zu großen Ausschlag der Intonation abdämpft. Dieses Abdämpfen passiert durch das Lockermachen derjenigen Muskulatur, die den Unterkiefer zum Oberkiefer bewegt. Die oben angegebene Funktionsweise ist unerläßlich für das Vibrato auf der Oboe. Der Geschmack des Spielers und seine Klangvorstellung werden großen Einfluß auf die Qualität seines Vibratos haben. Es ist sehr wichtig, daß das Vibrato immer in Verbindung mit dem musikalischen Ausdruck steht.
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